Unter Atemnot versteht man einen akuten Zustand, bei dem das Pferd offensichtlich Probleme hat ausreichend Luft (in Ruhe) zu bekommen. Ersichtlich wird dies durch geblähte Nüstern und einer deutlichen Bauchpresse, bei der das Pferd mit jedem Ausatmen zusätzlich die Bauchmuskulatur anspannen muss, um die Luft durch die verengten Atemwege zu befördern. Häufig liegt zusätzlich ein mit bloßem Ohr hörbares Atemgeräusch (Pfeifen, Giemen) vor.
Oft haben diese Patienten einen vorangegangen Atemwegsinfekt (z.B. Husten seit einiger Zeit). Die Verengung der Atemwege, welche die Atemnot zur Folge hat, kann entweder durch Umbauprozesse bei anhaltenden Lungenerkrankungen, oder aber auch durch eine allergische Reaktion ausgelöst werden.
Die Notfalltherapie besteht daher zunächst in dem Versuch die Atemwege medikamentell wieder weitzustellen. Versuchen sie ihr Pferd bis zum Eintreffen des Tierarztes nicht unnötig zu belasten und die Umgebung staubarm zu halten (Fegen der Stallgasse vermeiden etc.). Im Falle einer allergischen Reaktion überlegen Sie, welche Medikamente oder Futtermittel verabreicht wurden, oder ob Haltungsveränderungen vorgenommen wurden, welche das plötzliche Auftreten erklären.
Seit einigen Tagen andauernder Husten ist zwar kein Notfall, sollte aber grundsätzlich zeitnah mit einem Tierarzt abgeklärt werden. Die Pferdelunge ist generell sehr empfindlich und oft kann nur eine medikamentelle Therapie (in Kombination mit Veränderung der Haltungsbedingungen) eine progressive Verschlechterung der Atemwege bis hin zur chronischen Lungenerkrankung (und ggf. Atemnot) verhindern.
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