Das an dem Spruch "man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen" anatomisch nicht viel Wahres dran ist, hat sich bei Pferdeleuten weitgehend herumgesprochen. Sieht man allerdings ein Pferd mit einer akuten Schlundverstopfung, kommen einem bisweilen jedoch Zweifel, ob da nicht doch ein Fünkchen Wahrheitsgehalt dran sein könnte.
Die gute Nachricht vorweg: Rein anatomisch ist es dem Pferd nicht möglich sich zu übergeben. Hat sich jedoch in der Speiseröhre eine Verstopfung gebildet (uneingeweichte Rübenschnitzen oder Heucobs) oder steckt ein großes Stück Möhre oder Apfel auf dem Weg in den Magen fest, sammelt sich der gesamte Speichel (täglich 40 bis 50 Liter) und wird zusammen mit Futterresten ausgespuckt.
Eine solche Verstopfung kann man häufig auf der linken Halsseite erfühlen und bis der Tierarzt da ist auch vorsichtig versuchen in Richtung Magen zu massieren.
Pferde mit Schlundverstopfungen können kein Futter und kein Wasser mehr aufnehmen und sollten es, bis die Verstopfung beseitigt ist auch nicht mehr versuchen.
Der Tierarzt wird mit Hilfe einer Nasenschlundsonde und viel Wasser versuchen die Verstopfung zu lösen oder vorsichtig in den Magen vorzuschieben.
Warmes Wasser sollte also beim Eintreffen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen!
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