Große blutende Verletzungen wie Platzwunden sind ein offensichtlicher Notfall die einer dringenden Behandlung bedürfen, um Infektionen und Wundheilungsstörungen zu vermeiden.
Etwas schwieriger wird es bei den kleineren Verletzungen, die besonders vom Fell bedeckt, eher unspektakulär aussehen und vielleicht auch nicht besonders stark geblutet haben.
Hier ist einerseits zu unterscheiden, ob sich die Verletzung nur auf die Hautoberfläche beschränkt, also eine sogenannte Schürfwunde ist, oder ob es sich vielleicht doch um eine verdeckte tiefere Verletzung handelt. Besonders Stichverletzungen sehen häufig ersteinmal unauffällig aus, entzünden sich unbehandelt aber sehr häufig und bilden Abszesse.
Des Weiteren spielt besonders beim Pferd auch die Lokalisation der Verletzung eine entscheidende Rolle. Tiefe Hautwunden im Bereich der Gliedmaßen, besonders in Gelenknähe sind immer einem Tierarzt zu zeigen, um eine Gelenksbeteiligung auszuschließen.
Ein dringender Fall für den Tierarzt sind ebenfalls stark blutende Wunden, die bis zum Eintreffen idealerweise mit einem sauberen Verband, bei sehr stark blutenden Wunden im Zweifel auch mit einem Druckverband abgedeckt werden sollten. Pferde laufen in der Regel bei normalen Verletzungen nicht Gefahr zu verbluten. Einen Blutverlust von bis zu 1% des Körpergewichts können Pferde durchaus verkraften.
Bis zur Untersuchung und Behandlung durch den Tierarzt sollte die Wunde allenfalls mit sauberem Wasser gereinigt werden.
Salben und Sprays verhindern, dass eine Verletzung noch genäht oder geklammert werden kann und erschweren dem Tierarzt die Einschätzung der Schwere der Verletzung.
Auch hier ist es hilfreich, wenn beim Eintreffen bereits einige Liter warmes Wasser in einer sauberen Schüssel oder einem sauberen (!) Eimer bereit stehen.
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