Stromanschluss mit gleichmäßiger Spannung
Wie beim Röntgen wird auch für die Zahnbehandlung ein Stromanschluss benötigt, der eine gleichmäßige Spannung für die Zahnmaschine liefert.
Die Stromquelle sollte nicht zu weit von dem auserkorenen Behandlungsort entfernt sein, andernfalls halten Sie bitte eine Kabeltrommel mit einem Outdoor tauglichen Kabel (IP44) von entsprechender Länge bereit. Bitte beachten Sie hierbei, dass das Kabel so verlegt werden kann, dass während der Behandlung kein Pferd darüber geführt wird. Neben Beschädigungen am Kabel, kann dies besonders für beschlagene Pferde eine tödliche Gefahr darstellen, wenn die Eisen die Isolierung des Kabels durchtrennen!
Zwei Möglichkeiten der Anbringung einer Aufhängung: entweder wird das Seil direkt über einen Balken geführt oder eine Schlinge wird um den Balken gelegt und das Seil durch einen Karabinerhaken geleitet
Anbringungsmöglichkeit für eine Aufhängung
Wie im Kapitel "Warum Sedation bei der Zahnbehandlung?" beschrieben, arbeiten wir mit einer Aufhängung in der das sedierte Pferd seinen Kopf ablegen kann. Diese besteht aus einem gepolsterten Ring und einem Seil das über einen stabilen, horizontalen Balken gezogen wird. Bei typischen Gitterboxen mit Schiebetüren ist ein solcher Balken üblicherweise direkt über dem Eingang - dieser ist meist stabil genug, gerade und ausreichend hoch - eine optimale Lösung.
In anderen Ställen ist die Suche nach einem solchen Balken häufig etwas schwieriger. Das kann ein Balken auf der Stallgasse oder am Putzplatz unter der Decke sein, ein befestigter Unterstand oder auch einfach die besser geeignete Box eines Stallkollegens.
Eine Lösung findet sich meistens, hier ist allerdings unter Umständen etwas Vorbereitung gefragt: Ist der Balken besonders hoch, sollte schon abgeklärt werden, dass am Behandlungstag auch eine Leiter vorhanden und schnell verfügbar ist. Soll wegen des Balkens oder auch wegen eines besser gelegenen Stromanschlusses eine andere Box genutzt werden, sollte auch dies schon im Vorfeld mit dem Boxenbesitzer abgesprochen werden.
Sind Sie sich unsicher an welcher Stelle in Ihrem Stall eine Zahnbehandlung durchgeführt werden kann, fragen Sie ihren Stallbesitzer oder Miteinsteller ob nicht andere Zahnbehandler schon eine bewährte Stelle genutzt haben.
Auch Bäume sind bei trockenem Wetter als Notlösung tauglich, allerdings sollte auch hier der Boden trocken, eben und rutschfest sein, um dem Pferd einen sicheren Stand zu geben
Befestigter Boden und ggf. Überdachung
Um eine adäquate Zahnbehandlung anbieten zu können ist unser Equipment mittlerweile recht umfangreich und entsprechend empfindlich. Wie bei allen anderen Behandlungen auch achten wir sehr darauf auch im Stall unter hygienischen Bedingungen zu arbeiten. Das beinhaltet, dass wir unsere Ausrüstung nicht in einem matschigen Paddock aufbauen wollen. Darüber hinaus brauchen die sedierten Patienten einen festen, rutschfesten Untergrund unter den Hufen, um ruhig und sicher stehen bleiben zu können.
An trockenen Sommertagen ist es durchaus möglich auch ohne Überdachung (z.B. unter einem großen Baum oder Frontlader als Aufhängung) zu arbeiten. Regnet es dann jedoch am vereinbarten Termin, muss dieser verschoben werden, da unsere Maschinen nicht wasserdicht sind und wir keine Unfälle mit dem Strom im Regen riskieren wollen.
Ruhiger Arbeitsplatz
Pferde scheinen in der Sedation oftmals unerschütterlich und recht reaktionslos zu sein. Taucht jedoch ein Reiz auf, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht, können sie auch plötzlich wieder hellwach werden und unberechenbar reagieren.
Besonders häufig passiert dies zur Fütterungszeit, wenn bekannte Geräusche und die Reaktionen der anderen Pferde die bevorstehende Mahlzeit ankündigen. Auch Rein- und Rausbringzeiten, sowie das Entfernen von Boxennachbarn kann die Patienten aus ihrem Schlummer reißen und eine Weiterbehandlung deutlich erschweren.
Beachten Sie diese festen Zeiten in Ihrem Stall bereits bei der Terminvereinbarung. Die Zeiten variieren in den unterschiedlichen Ställen und sind uns meist nicht bekannt.
Fehlt die Aufhängung wird eine adäquate Zahnbehandlung nahezu unmöglich: Der Blickwinkel von unten erschwert die Diagnose und das kontrollierte Arbeiten, der Pferdekopf wird meist schief gehalten, es besteht die Gefahr schwerer Verletzungen für den Halter
Möglichkeit zum Ausnüchtern
Ihr Pferd ist nach der Sedation noch einige Stunden (Faustregel ca. 120 Minuten nach der letzten Spritze) etwas benommen. In dieser Zeit kann es den Schluckreflex häufig noch nicht ganz gezielt steuern so dass die Gefahr einer Schlundverstopfung besteht, sollte es in diesem Zeitraum etwas fressen. Sicherheitshalber sollte es so lange es nicht vollständig wach ist in einer eingestreuten Box nur mit Maulkorb stehen. Ein Zugang zum Wasser ist unproblematisch.
Alternativ kann der Patient auch auf einen Sandpaddock, in eine leere oder mit Spänen eingetreute Box oder (bei einer Paddockbox) auf seinem Paddock gebracht werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Pferd unter Aufsicht (!) angebunden stehen zu lassen.
In eine Herde sollte der Patient ebenfalls erst wenn er wieder vollständig aufgewacht ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass rangniedere Pferdekollegen die Situation ausnutzen und ihm seinen Platz in der Rangordnung streitig machen.
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